In dieser Ausgabe:
Download Innenraumtag 2018
OGH Urteil zu Schwarzstaub
Feinstaub im Nichtraucherbereich
Lüftungssystem Velux
Probenahme Schimmelsporen
Innenraum & Klimawandel
HF-Felder & 5G
Veranstaltungen/Schulungen

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 Innenraumtag 2018 des BMNT 
Logo AK Innenraumluft
 
Der Innenraumtag 2018 gab eine Rück- und Vorschau der Entwicklung der Innenraum-klimatologie und Innenraum-hygiene in den letzten 20 Jahren.   
 
Die Ergebnisse und Vortrags-folien des Innenraumtages 2018 können ab sofort von der Innenraum-Website www.raumluft.org heruntergeladen werden.  
 
Quick Links
 

 
 

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Innenraum Newsletter

Nummer 30                 Februar 2019

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Editorial
 
Endlich ist er wirklich da, unser neuer österreichischer "Schimmelleit-faden", der in den letzten Jahren von Expertinnen und Experten des Arbeitskreises Innenraumluft am BMNT, dem Bundesverband für Schimmelsanierung und technische Bauteiltrocknung und der AUVA auf Basis des deutschen UBA-Schimmelleitfadens erstellt wurde. Als Draufgabe wurde noch ein "Leitfaden zur technischen Bauteiltrocknung" erstellt.  
 
 
 
Die Präsentation der Leitfäden fand Ende Jänner im Gobelinsaal des BMNT statt. Zeitgleich erschienen auch die aktualisierten kurzen Zusammenfassungen der Inhalte der Leitfäden: das "Positionspapier zu Schimmel in Innenräumen" und das "Positionspapier zu technischer Bauteiltrocknung".  

Leitfaden Bauteiltrocknung 
 
Neu veröffentlicht wurde auch das "Positionspapier zur Sanierung von Schimmelbefall nach Wasserschäden in Kranken-anstalten".
 
Beide Leitfäden und die Positionspapiere können von der Website des BMNT oder durch Anklicken der Thumbs heruntergeladen werden. Die Leitfäden können auch als Hardcopy bestellt werden.   

Wir berichten weiter über neue Studien zum Übertritt von Feinststaub von Raucher- in den Nichtraucherbereich in Gastro-Betrieben und über ein Urteil des OGH zu Schwarzstaub. Sie finden im Newsletter weitere Beiträge zu interessanten, innenraumrelevanten Themen und Informationen zu Veranstaltungen. Wir danken für jedes Feedback und Ihre Meinung. 
 
Für die Redaktion
 
Peter Tappler & Hans-Peter Hutter
 
Aktuelles Urteil des OGH zu Schwarzstaub     
Mieterin erhält keinen Schadenersatz für Schwarzstaubbelastung in Mietwohnung    
     
 
Bei dem Phänomen Schwarzstaub ("Magic Dust", Fogging) handelt es sich um plötzlich auftretende, schmierige Ablagerungen in Wohnungen an Wänden sowie kühlen und statisch aufgeladenen Materialien.
 
Die Ursachen sind in der Regel nicht bekannt, es wird davon ausgegangen, dass Schwarzstaub meist durch eine Kombination unterschiedlicher Faktoren verursacht wird, deren einzelne Komponenten zwar als Teilursache wahrscheinlich sind (Kerzenabbrand, Tabakrauch, eventuell Haushaltschemikalien und Weichmacher), aber das Phänomen häufig nicht zur Gänze erklären können. 
 
Der Oberste Gerichtshof urteilt in seiner durchaus nachvollziehbaren Entscheidung, dass wenn bauliche Ursachen ausgeschlossen werden können, betroffene Mieter keinen Schadenersatz vom Vermieter beanspruchen können. Einer "Vollkaskomentalität", die leider immer mehr um sich greift, wurde mit diesem wegweisenden Urteil eine verdiente Abfuhr erteilt.   
 
Die IBO-Innenraumanalytik führt Ortsbegehungen zu Schwarzstaub durch und hat einige der Fälle publiziert.  
Rauchen in der Gastronomie
Neue Studien zu Übertritt von Feinststaub in benachbarte Nichtraucherbereiche  
 
Was unübersehbar ist und alle leicht beobachten können: das Tabakgesetz wird von den Betreibern von Mischlokalen (das sind Lokale, die einen Raucher- und einen Nichtraucherbereich besitzen) weitgehend ignoriert. Dies hat für Gäste Konsequenzen: In nahezu allen Mischlokalen finden sich im Nichtraucherbereich hohe Konzentrationen an alveolengängigem Feinststaub
(< 1 µm) - dies zeigen erneut Studien aus Graz und Niederösterreich, die von den jeweiligen Gebietskrankenkassen beauftragt und von der IBO Innenraumanalytik OG durchgeführt wurden. Die durchschnittlichen Konzentrationen im Nichtraucher-bereich lagen etwa viermal so hoch wie in der Außenluft bzw. in Nichtraucherlokalen. Tückisch dabei: Gesundheitlich relevante Konzentrationen riecht man nicht immer!  
 
Es wird daher unter den gegenwärtigen Bedingungen generell abgeraten, Nichtraucher-bereiche von Gastgewerbelokalen, die benachbarte Raucherbereiche haben, zu besuchen, wenn man saubere Luft atmen und Passivrauch sicher vermeiden möchte!  
Artikel derstandard (Tappler) 21.10.2018: "Kein Rosinenpicken beim Nichtraucherschutz"    
Innovatives Lüftungssystem von Velux für Dachflächenfenster      

 
Es hat sich mittlerweile herumgesprochen: Gute, hygienische Raumluft ist in bestimmten Bereichen eines Gebäudes nur mit mechanischen Lüftungssystemen erreichbar. Der Trend geht heute in Richtung smarter, bedarfsgeregelter Systeme mit möglichst geringem Wartungsaufwand, aber großer Wirkung.  
 
Die Fa. VELUX hat nun in Zusammenarbeit mit dem bekannten Sensorhersteller Netatmo mit ACTIVE ein innovatives, automatisiertes Fensterlüftungssystem auf den Markt gebracht, die sich sowohl für den Neubau als auch für die Sanierung eignet.
 
Die Systeme öffnen und schließen die Fenster je nach Raumluftqualität. Sensoren überwachen ständig die Temperatur, Luftfeuchtigkeit sowie die CO2-Werte und betätigen die Dachfenster, Rollläden und Markisetten, wodurch ein gesundes Raumklima geschaffen wird.  
Vergleich von Probenahmegeräten für Schimmelsporen/Bakterien  
A novel laminar-flow-based bioaerosol test system to determine biological sampling efficiencies of bioaerosol samplers     
 
In der Arbeit, die von der Gruppe um Univ. Prof. Strauß und der AUVA (DI Hinker) verfasst wurde, wird ein neuartiger Typ eines Bioaerosol-Testsystems auf Basis einer laminaren Luftstromkammer, die ein homogenes Aerosol von Mikrobenzellen mit bekannten Konzentrationen und definierter Kultivierungsfähigkeit für in der Kammer positionierte Bioaerosol-Probenehmer bereitstellt, beschrieben. Dieses Testsystem dient zur Quantifizierung der biologischen Probenahmeeffizienz (BSE) unter-schiedlicher Bioaerosol-Probenahmegeräte, von denen im Rahmen der Studie sieben Stück getestet wurden.
 
Wie erwartet zeigten die unterschiedlichenProbenehmer beträchtliche BSE-Unterschiede für die einzelnen Pilz- und Bakterienarten. Die Ergebnisse bedeuten für die gebäudediagnostische Praxis, dass bei Messungen von KBE (Kolonien bildende Einheiten) unterschiedliche Probenahmegeräte weder die gleichen Ergebnisse erzielen noch die Gesamtheit aller lebensfähigen Partikel anzeigen.
 
 

Innenraumluft und Klimawandel  
 
Der ungewöhnliche Sommer des Jahres 2018 mit sehr heißen und trockenen Perioden, unterbrochen von Starkregen, hat die möglichen Konsequenzen einer Klimaveränderung erneut deutlich vor Augen geführt. Die Auswirkungen des Klimawandels können die Luftqualität in Innenräumen negativ beeinflussen. Darüber berichtet eine Stellungnahme der Kommission Innenraumlufthygiene (IRK) am deutschen Umweltbundesamt.
 
Besonders unter präventiven Gesichtspunkten ist es von Bedeutung, diesen Aspekt bei Bauvorhaben und Wohnkonzepten stärker zu berücksichtigen. Dabei sind sowohl bauliche Maßnahmen (passiver Wärmeschutz) als auch Veränderungen im Lüftungsverhalten im Sommer und/oder der Einbau von mechanischen Lüftungsanlagen (aktiver Wärmeschutz) zu empfehlen.
Elektromagnetische Felder, ein neues Protokoll und ein illustrer Verein   
Gesundheitseffekte durch 5G - es gibt Handlungsbedarf     
 
Aufgrund mehrfacher Anfragen - aus der Bevölkerung, aus Teilen des Öffentlichen Gesundheitswesen und speziell des Obersten Sanitätsrats (OSR) - zu etwaigen Gesundheitsrisiken und möglichem Handlungsbedarf hat die Abteilung für Umweltmedizin und Umwelthygiene der MedUni Wien einige wesentliche Aspekte rund um die Einführung der 5. Mobilfunkgeneration (5G) aus umwelthygienischer und umweltmedizinischer Sicht zusammengestellt (PDF). 
 
Wenn es um ausgewogene fundierte Beurteilungen der wissenschaftlichen Evidenz rund um das Thema "Mobilfunk und Gesundheitsrisiken" geht, sind sowohl die komplexen fachlich sehr schwierigen Sachverhalte und als auch Gremien, die diese Beurteilungen durchführen, zu durchleuchten. Ein gutes und interessantes Beispiel für Letzteres stellt die verblüffende Sonderstellung der International Commission on Non-Ionizing Radiation Protection (ICNIRP) dar. Seit zwanzig Jahren macht die Abteilung für Umweltmedizin und Umwelthygiene der MedUni Wien auf die Tätigkeiten dieses privaten Vereins aufmerksam. Nun widmet sich im Zuge der Diskussionen rund um die 5G-Einführung ein gut recherchierter Beitrag des Tagesspiegels auch dieser Gruppe.  
 
Veranstaltungen/Schulungen - save the dates     
 
Die medizinische Universität Graz und die Steiermärkische Landesregierung veranstalten alle 2 Jahre die "Grazer Pilztagung". Für Praktiker ist die Teilnahme ein Muss! Nirgendwo sonst gibt es in Österreich soviel aktuelle Info in so konzentrierter Form.     
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23. Internationale Pilztagung in Wiesbaden 25.-26. Juni 2019 
 
Der Verein deutscher Baubiologen veranstaltet wie jedes Jahr gemeinsam mit dem deutschen Bundesverband für Schimmelsanierung (BSS) und dem deutschen Umweltbundesamt die 23. Pilztagung . Das Thema heuer ist "Bewerten und Sanieren - Eine komplexe Herausforderung ".
 
Die größte Fachtagung im deutschsprachigen Raum ist für alle, die mit Schimmel zu tun haben mehr als empfehlenswert und liefert die notwendige fachliche Basis für das tagtägliche praktische Arbeiten. 
 
Ermäßigungen für Mitglieder des BVS - wenden Sie sich an das Büro des BVS in Wien!  
 
    
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Studium Architektur-Green Building auf der FH Campus Wien   
Bachelor- und Masterstudium   
 
Mit dem Studiengang Architektur-Green Building hat sich in Wien in den letzten Jahren ein EU-weit anerkanntes Architekturstudium etabliert. Neben Entwurf und Planung wird viel über die Konstruktion von Gebäuden vermittelt. Der Fokus auf zukunftsfähiges Bauen qualifiziert die Studierenden, Gebäude nachhaltig und energie-produzierend zu entwerfen und die Lebenszykluskosten schon in der Planungsphase zu berücksichtigen.  
 
Neue Gebäude sollen durch entsprechend hohe Energieeffizienzstandards und den Einsatz erneuerbarer Energieträger nahezu energieautark errichtet und betrieben werden. Die EU-Gebäuderichtlinie EPBD 2010 verstärkt die Nachfrage nach Green Building-Experten, indem sie die Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, ab 2020 nur mehr Niedrigstenergie-Gebäude zu errichten. Die Berufsbezeichnung "Architektin" oder "Architekt" darf man führen, wenn nach dem Bachelor- und Masterstudium Architektur-Green Building an der FH Campus Wien eine dreijährige Praxis nachgewiesen und erfolgreich die Ziviltechnikerprüfung absolviert wird.  
 
Innenraumanalytik ist bei diesem Studium ein Pflichtfach, was von den bisherigen Absolventen sehr geschätzt wurde.

Ort: FH Campus Wien
Favoritenstraße 226, 1100 Wien
Bewerbungsfrist für das Studienjahr 2019/20: bis 06. Mai 2019

 
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Fachdialog des BVS zum Thema " Gier und Unwissen - was ist zu viel und was zu wenig? Übertriebene und unzureichende Maßnahmen in der Schimmelsanierung" 27. Mai 2019  
 
Beim Fachdialog wird ein spezielles Thema von kompetenten Fachleuten vorgestellt, anschließend gibt es eine Diskussion und fachlichen Austausch.  
 
Freier Eintritt für Mitglieder des Bundesverbandes für Schimmelsanierung und technische Bauteiltrocknung.
Selbstkostenbeitrag für Nichtmitglieder: EUR 60.-   
   
Ort: Weingut Schlossberg
Waldandachtstraße 23, 2540 Bad Vöslau
www.weingutschlossberg.at 
 
Zeit: 27. Mai 2019, 17:30 h
 
Neuer Lehrgangszyklus Schimmelsanierung 2019
 
Wir freuen uns, wenn Sie unseren Newsletter an Interessierte weiterleiten. 
Ein gutes, erfolgreiches Jahr 2019 wünschen

Peter Tappler & Hans-Peter Hutter
IBO Innenraumanalytik OG, Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde Umwelt  
Bundesverband für Schimmelsanierung und technische Bauteiltrocknung