Ein Beitrag in der New York Times wirbt für die Einschätzung der US-amerikanischen Hochschullandschaft als einem gewöhnlichen Wirtschaftszweig mit gewöhnlichen Interessen, die auf gewöhnliche Weise an Orten von Gesetzgebung und Regulierung durchzusetzen versucht würden. Es heißt vor dem Hintergrund der zurzeit laufenden Verhandlungen über eine Verlängerung des Higher Education Act (HEA), mit dem der Zufluss von Bundesmitteln an die Hochschulen geregelt wird: „Think of them [den Hochschulen des Landes] as College, Inc. Like most industries, higher education prefers less regulation (and accountability).”
Derzeit summierten sich die in verschiedenen, HEA-geregelten Bundesprogrammen an die Hochschulen fließenden Mittel (darunter auch Studiendarlehen) auf $120 Mrd. pro Jahr und seit Präsident Bush 2008 die derzeit gültige Version des HEA unterzeichnet habe, hätte sich die Verschuldung von Studierenden und Absolventen inflationsbereinigt um fast $950 Mrd. auf nun über $1,6 Bio. erhöht. Auf der anderen Seite dürfe sich das Ergebnis dieses enormen finanziellen Aufwands aber eigentlich so nicht sehen lassen: „Last year, 231 four-year colleges graduated less than 25 percent of their first-time-in-college, full-time students within eight years of enrollment. An additional 615 colleges reported rates below 50 percent.”
Dieses Missverhältnis schreie förmlich nach Regulierung, doch der Zugang zu Mitteln aus dem HEA werde in erster Linie durch die Akkreditierungsagenturen kontrolliert, die wiederum sehr wenig bis eigentlich gar kein Interesse daran hätten, die Latte hochsprungkonform aufzulegen. Es sei eher wie beim Limbo: „Currently, accreditors have no bottom-line standards for college graduation and job placement rates. When a Wall Street Journal reporter asked if a college with a 10 percent graduation rate could do a good job, Belle Wheelan, the president of one major accreditor, said, ‘It can be a good school for those 10 percent who graduate.’ Ms. Wheelan’s group also accredits colleges with even lower graduation rates, like for-profit South University Online (2 percent).”
Vor diesem Hintergrund erscheine es selbstverständlich, dass bei den Verhandlungen für die anstehende Neufassung des HEA eine Anhebung von Mindeststandards für Leistungen der Hochschulen diskutiert würden. Doch solle man sich nicht zu viel erwarten, denn: „The college lobby has an ally in the Trump administration and its secretary of education, Betsy DeVos, who recently moved to weaken the authority of accreditors to oversee colleges, on the theory that students would benefit from more free market competition.”

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