Eine tanzende �kologie in Downunder

von Arjuna Ben-Zion Weiss

Die "Sufi Botschaft" ist eine Antwort auf den Schrei der heutigen Menschheit, in diesem Moment, in dem Materialismus alles durchdringend ist und sich Kommerzialismus stetig erh�ht. 

Die "Sufi Botschaft" respektiert alle Religionen, erkennt alle Schriften an, achtet alle Propheten, die von gro�en Teilen der Menschheit hoch angesehen werden und ist die Quelle und das Ziel all "Seiner Weisheit in dem Einen".
- Pir-o-Murshid Inayat Khan im Amerikanischen Radio 1926

Was tut das Tanzen f�r uns? Zuvorderst pr�gt es das Gef�hl f�r Rhythmus und steigert unsere Reaktion auf Rhythmus. In Wirklichkeit ist dies eine Reaktion auf das Leben. Er belebt uns mehr, was so viel hei�t wie spiritueller. Er deckt Sch�nheit in Form und Bewegung auf und umh�llt unsere Pers�nlichkeiten mit der Freude an ihnen. Er bringt uns �ber uns selbst hinaus und gibt uns einen Vorgeschmack des Zustands des Nichtseins, wirklich ein Balsam f�r die Seele.
- Murshid Samuel Lewis   

Arjuna

Die T�nze des Universellen Friedens, wie sie hier von Murshid beschrieben sind, sind eine der grundlegendsten spirituellen �bungen meines Lebens. Ich mache auch �bungen des Universellen Sufismus, Renewal Judaism, Engagierter Buddhismus, Urban Shamanism und Yoga. Diese Vielfalt an �bungen, aus verschiedenen kulturellen Traditionen von �bungen gezogen, spiegelt die heutige Situation des multikulturellen Australiens wieder. Meine �bungen waren nicht immer so unterschiedlich, genau wie sich Australien auch nicht immer seiner kulturellen Vielfalt oder seiner Artenvielfalt bewusst war.

Als ich in den 1950ern in Australien ankam, war es eine ziemlich britische Kolonie im S�dpazifik. Eine britische Monokultur dominierte die Gesellschaft. Das heutige multikulturelle Australien wurde erst in den 1970ern anerkannt. Die Urv�lker wurden bis 1967 nicht als B�rger angesehen. Zweimal innerhalb von 200 Jahren verwandelte die von den Kolonisten eingef�hrte Britische Agrarkultur Australien fast in eine W�ste. Die Kolonie selbst ergab sich aus dem Eindringen in das Land der Aborigines. Hunderte von Kulturen der Aborigines und einheimischen Pflanzen und Tieren, einmalig in diesem Land, wurden zerst�rt. Ironisch hierbei war, dass die Einzigartigkeit der Flora und Fauna hier Britische Wissenschaftler wie Joseph Banks und Charles Darwin faszinierte. Sie trug zu Darwins Theorie des Ursprungs der Arten bei. Auf der anderen Seite massakrierten die Kolonisten das Volk der Aborigines und verw�steten das empfindliche �kosystem durch unangemessene agrikulturelle Anwendungen.


 

Australian Dancers

Jetzt fragt ihr, wie das mit den T�nzen des Universellen Friedens zusammenh�ngt? Wie Arjun aus Kolumbien in seinem inspirierenden Artikel schreibt, stehen wir einer planet�ren Krise �kologisch gegen�ber. In diesem Sinne kann Australien als Fallstudie daf�r gesehen werden, wie es zu dieser Krise kam. Die T�nze in Australien auszu�ben, kann dementsprechend als Teil des Heilungsprozesses f�r die hier lebenden V�lker und das Land selbst angesehen werden. Erst letzten Samstag, w�hrend unseres vierzehnt�glich stattfindenden Tanztreffens in der Quaker Hall in Sydney, konzentrierten wir uns auf ein Thema mit T�nzen von einheimischen Traditionen. Die ersten vier T�nze kamen von den Indianischen Traditionen und zelebrierten Sch�nheit, die Sonne, den Mond und die Erde als unsere Mutter. Australische V�lker der Aborigines zelebrieren die Erde ebenso als unsere Mutter, jedoch m�ssen wir noch einen Tanz in der Sprache der Aborigines kreieren, der dies zelebriert. Zwei der letzten drei T�nze waren von der Maori Tradition inspiriert und eine von der Hawaiianischen Tradition. Da Australien eine Insel im S�dpazifik ist, gab es eine gewisse geografische Relevanz, diese T�nze als Teil des Abends zu haben. Australien ist Teil der kulturellen �kologie des Pazifischen Ozeans, auch wenn dies nur selten eingesehen wird.

Es war dieses Fehlen von Einsicht kultureller �kologie in Australien, das mich dazu inspiriert hat, an der Arbeit der Pachamama Alliance teilzunehmen. Diese Arbeit beinhaltet ein Symposium namens "Changing the Dream, Awakening the Dreamer" (dt. etwa: "Ver�ndere den Traum, Erwecke den Tr�umer"), in dem wir durch Videos und Diskussionen die Situation unseres Planeten kleinen Gruppen von Menschen veranschaulichen und sie ermutigen, aktiv zu werden. Die Pachamama Alliance erwuchs aus der Krise des Achuar, einem Volk des Ecuadorianisch - amazonischen Regenwalds, dessen Land durch Benzinfirmen bedroht wurde, die viel von Ecuador bereits zerst�rt haben. Die Basis dieses Symposiums ist die, dass die Krise der Achuar den ganzen Planeten betrifft. Ihr zugeschrieben sind drei interaktive Faktoren: Die untragbaren �kologischen Praktiken der industriellen Welt; ein Fehlen sozialer Gerechtigkeit in neo-liberalen, kapitalistischen �konomien; ein Fehlen spiritueller Erf�llung in unserem post-modernem, st�dtischen Lebensstil. F�r mich als Sozial�kologe wurde dieses Symposium ein Weg um meine Bedenken mit meiner Gemeinschaft zu teilen.   

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