David D. Perlmutter, im Hauptberuf Dekan des College of Media & Communication an der Texas Tech University und nebenberuflich Autor der Kolumne „Career Confidential” im Chronicle of Higher Education, hat sich dort jetzt mit fünf Sätzen unvergesslich gemacht, die jede Führungskraft an Hochschulen im Schlaf aufsagen können sollte. Vier davon fallen in die Kategorien von Vorsicht vor übereilten Entscheidungen und Vertrauen in eingeübte Verfahren. Der fünfte (Doppel-)Satz lautet „Thank you for everyone’s contributions. Now it’s time to make a decision” und betrifft ein Grundproblem von Selbstverwaltung, wenn Verwalter und Verwaltete aus demselben akademischen Holz geschnitzt sind. Er schreibt: „Because we [as administrators] must get so much input from so many (bright) people, matters can drag on for years and often end in a series of compromises that do not really constitute a true decision at all, just a continuation in another form of the status quo.” Man werde als Führungskraft dafür bezahlt, zu führen, und wenn einem die anstehende Frage ausreichend ausdiskutiert erscheine (das Kriterium ist die Wiederholung derselben Argumente), solle man möglichst rasch entweder eine Entscheidung herbeiführen oder aber selber entscheiden. 
Eine schöne salvatorische Klausel am Schluss vergisst der Autor auch nicht, wenn er schreibt: „While in many cases, it will make sense for you to repeat one of these five tried-and-true phrases, don’t be too rigid about it. At the end of the day, flexibility married to consistency is what will allow you to survive and thrive in academic administration.”

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Ein weiterer Beitrag im Chronicle of Higher Education zeichnet den Versuch der Informatik-Professorin Tracy Mitrano nach, als demokratische Herausforderin des republikanischen Amtsinhabers Tom Reed im ländlichen Upstate New York die dort überwiegend zu Trump neigende Mehrheit davon zu überzeugen, dass eine eher der politische Mitte zuzurechnende Plattform die bessere Wahl sei. Sie unterlag mit zehn Prozentpunkten Abstand zu Reed. In einem Gespräch mit dem Chronicle erörtert sie mögliche Gründe, warum sie mit den ihrer Meinung nach vernüftigen Zielen bei den Wählern unzureichend Gehör gefunden habe. Zwei der Interviewfragen zielten dabei auf die (vermeintliche) Kluft zwischen Akademia und Wählern. Zum einen wurde sie gefragt, ob ihren Beruf als Hochschulprofessorin einen Vorteil oder ein Handicap im Wahlkampf empfunden habe. Sie antwortete mit: „It was an asset, but people assumed it would be a liability. I came from a modest background. My father never graduated high school. My mother was a barmaid. I grew up working in my father’s downtown restaurant, and met people from all walks of life. If I had been an academic transplant to the area, I doubt I would have been successful. But because I came from this background and brought my education to these issues, a lot of people appreciated I was thoughtful, that I was really trying to understand the issues, instead of just coming out with a position, with mischaracterizations and hyperbole and fear-mongering, which is what politics is today.”
Die andere Frage lautete: „Why do you think people are resentful of higher education?” Die Antwort reflektiert auf einen Grundbestand von Anti-Intellektualismus in US-amerikanischer Politik und auf die derzeit vor allem von politisch rechts stehenden Kräften angeheizte Abneigung gegen Eliten. Doch könnten beide Faktoren nur deshalb so wirksam werden, weil infolge politischer Fehler die Situation Vieler prekär geworden sei. Sie spricht von „a reality in people’s lives that I don’t blame them for having” und schreibt: „As a woman who’s the head of the farm bureau in one of our counties here said to me: ‘I regret urging my daughter to go to college. She’s 30 years old now and she can’t get out from under the debt.’ That kind of statement is a knife in the heart to someone who has dedicated her career to higher education. But it’s not her fault, and it’s not her daughter’s fault. It is the fault of American politics and the failure to address campaign finance and the ways these large corporations influence our lives.”

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