Biden-Administration intensiviert Diplomatie im Indopazifik
Vergangene Woche reiste US-Außenminister Blinken nach Peking zu Gespräche mit dem chinesischen Präsident Xi und hochrangigen ch inesischen Außenpolitikern. Es war der erste Besuch eines US-Chefdiplomaten in China seit 2018. Auf der Agenda standen eine Reihe von Themen, die derzeit die US-chinesischen Beziehungen betreffen, u.a. Taiwanstraße, wirtschaftspolitische Beschränkungen und die Festnahmen einiger US-Geschäftsleute in China. Beide Seiten einigten sich auf weitere hochrangige Treffen in Washington und Peking, um die offene Kommunikation fortzusetzen.
Kurz vor Blinkens Besuch in China war der nationale Sicherheitsberater, Jake Sullivan, in Indien und Japan zu Ga st. Dort traf er sich mit Indiens Premierminister Modi und seinen Amtskollegen aus Japan, Südkorea und den Philippinen. Die Partnerländer diskutierten eine Vertiefung der sicherheitspolitischen Zusammenarbeit in der Region, auch in Bereichen wie Infrastruktur, Energieversorgung und Investition.
Außerdem ist Premierminister Modi diese Woche zu Besuch bei US-Präsident Biden in Washington. Laut des Weißen Hauses sollen während des Besuchs Kooperationen in Bereichen wie Quantencomputing, Halbleiterproduktion, nachhaltige Energietechnologien und in der Rüstungsindustrie besprochen werden. Zollsenkungen und WTO-Konflikte stehen nicht auf der Agenda. (jm)
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IPEF-Ministertreffen in Detroit
Die Verhandlungen üb er das IPEF-Lieferkettenabkommen konnten auf dem Ministertreffen in Detroit Ende Mai abgeschlossen werden. Das Abkommen zielt darauf ab, durch gemeinsame Aktivitäten und Einzelmaßnahmen der IPEF-Partnerländer die Widerstandsfähigkeit, Effizienz, Nachhaltigkeit, Transparenz und Diversifizierung der Lieferketten zu verbessern. Das Abkommen schlägt drei neue Gremien vor, um die Zusammenarbeit zu erleichtern: den Supply Chain Council, das Supply Chain Crisis Response Network und das Labor Rights Advisory Board. Die endgültige Fassung des IPEF-Lieferkettenabkommens soll erst nach inländischen Konsultationen und rechtlichen Überprüfungen ausgearbeitet werden. Außerdem haben sich die Mitglieder zu Vorbereitungsarbeiten verpflichtet, einschließlich der Ernennung von Vertretern der drei neuen Gremien. Die Vereinigten Staaten erwägen während der nächsten IPEF-Runde ein Symposium zu Lieferketten zu veranstalten und versuchen, den President's Export Council für Exkursionen zu gewinnen. Die nächste IPEF-Verhandlungsrunde findet vom 9. bis 15. Juli in Busan, Südkorea, statt.
ITC soll Treibhausgasemissionen untersuchen
Das Büro der US-Handelsbeauftragten USTR hat die Internationale Handelskommission (ITC) gebeten , eine Untersuchung zu Treibhausgasemissionen durchzuführen. Die Untersuchung soll eine Umfrage bei amerikanischen Stahl- und Aluminiumherstellern umfassen. Darin werden Hersteller um Informationen zu ausländischem Eigentum und Emissionen gebeten, die der US-Umweltschutzbehörde EPA bislang noch nicht gemeldet wurden. Die Treibhausgasemissionen werden in drei Bereiche klassifiziert: (1) direkte Emissionen aus der Anlage, (2) indirekte Emissionen aus der eingekauften Energie der Anlagen und (3) indirekte Emissionen, die nicht unter (2) fallen und in der Wertschöpfungskette des befragten Unternehmens entstehen. In ihrem Schreiben an die ITC forderte die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai die Fertigstellung des öffentlichen Berichts bis zum 28. Januar 2025. Gleichzeitig betonte sie das Ziel, die Verhandlungen über das globale Abkommen fuer nachhaltigen Stahl und Aluminium mit der EU bis Oktober 2023 abzuschließen.
Kongress setzt Autorität im Handel durch
Der Ways-and-Means-Ausschuss des US-Repräsentantenhauses hat einstimmig die erste Phase der US-Taiwan-In itiative zum Handel im 21. Jahrhundert genehmigt. Die Ausschussmitglieder unterstützen das Abkommen, das die Bereiche Zollverwaltung, Handelserleichterungen, Regulierungspraktiken und innerstaatliche Vorschriften umfasst. Allerdings äußerten sich die Mitglieder unzufrieden, dass die Administration ohne Zustimmung des Kongresses Handelsentscheidungen trifft. Mitglieder beider politischer Parteien halten die Gesetzgebung für notwendig, um die verfassungsgemäße Aufsicht des Kongresses über den Handel zu gewährleisten. Die Administration argumentiert, dass das Abkommen keine Maßnahmen des Kongresses bedürfe, da es weder Zölle senkt noch abschafft.
Neben der Genehmigung der ersten Phase sieht der Gesetzentwurf vor, dass die Administration den Kongress bei künftigen Verhandlungen konsultiert und dessen Zustimmung für alle weiteren Abkommen (z. B. über Normen, digitalen Handel, Arbeit und Umweltschutz) im Rahmen der Initiative einholt. Mitarbeiter des Kongresses hielten ähnliche Gesetze zu IPEF und APEP für nicht auszuschließen, sobald diese Verhandlungen abgeschlossen sind. In einem Schreiben an die Mitglieder des Finanzausschusses verteidigte die Verwaltung ihr Engagement gegenüber dem Kongress in Bezug auf IPEF und betonte die Berechtigung der Administration, diese Verhandlungen ohne Zustimmung des Kongresses fortzusetzen. (sh)
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USA und UK streben nach Datenschutzabkommen
US-Präsident Biden und UK-Premierminister Sunak haben eine grundlegende Ve reinbarung zur Etablierung einer sogenannten Datenbrücke zwischen beiden Ländern angekündigt. Die bilaterale Datenbrücke soll private Daten von Personen in den USA und dem Vereinten Königreich schützen sowie regulatorische Belastungen für Unternehmen reduzieren. Laut des US-Wirtschaftsministeriums (DOC) soll das Datenschutzabkommen bis Ende 2023 abgeschlossen werden.
US-Senat nimmt KI in den Fokus
Senatsmehrheitsführer Chuck Schumer (D-NY) hat einen neuen legislativen Rahmen zur Regelung der Künstlichen Intelligenz vorgestellt, das SAFE Innovation Framework. Die fünf Säulen des Rahmenwerks sind (1) Schutz der nationalen und ökonomischen Sicherheit, (2) Verantwortlichkeit bei Fragen zu Fehlinformationen oder Vorurteilen, (3) Unterstützung demokratischer Grundwerte, (4) Erklärbarkeit von KI-Systemen und (5) Förderung von Innovationen in den USA. Schumer hat auch eine neue überparteiliche Arbeitsgruppe zu KI gegründet. Vorsitzende relevanter Ausschüsse wurden dazu angehalten, Gesetzentwürfe unter dem neuen Rahmen zu entwickeln. (jm)
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Oberster US-Gerichtshof schränkt Umfang des Clean Water Act ein
In einer 5-zu-4 Entscheidung im Fall Sackett v. Environmental Protection Agency überholte der Oberste US-Gerichtshof den Test für die Anwendung des Clean Water Act (CWA), einem zentralen Umweltschutzgesetz seit 1972. Dabei ging es um die Frage, welche Kriterien ein „Feuchtgebiet“ erfüllen muss, um von den Umweltregularien des CWA geschützt zu werden. Die konservative Mehrheit des Gerichts schränkte mit ihrer Definition die Aufsicht der Bundesregierung über Sumpf- und Moorgebiete stark ein. Mit der neuen Definition fallen nur noch Feuchtgebiete unter das Gesetz, die eine direkte und ununterbrochene Verbindung ihrer Wasseroberflächen zu Flüssen und Seen der USA haben. Seit 2006 galt ein „Nexus“, also die unmittelbare Nähe oder unterirdische Verbindungen zu Wasserwegen, als ausreichend. Der konservative Richter Brett Kavanaugh schloss sich den drei liberalen Richtern in einer gegenläufigen Urteilsbegründung an. Das Weiße Haus und Umweltschutzverbände kritisieren die Entscheidung scharf, während Wirtschafts- und Industrieverbände die regulatorische Planungssicherheit der Entscheidung loben.
Schuldenobergrenze-Deal mit Reform von Planungs- und Genehmigungsverfahren
Die Verhandlungen der Schuldenobergrenze zwischen US-Präsident Biden und Sprecher Kevin McCarthy (D-CA) mündeten in einem Kompromissvorschlag mit einigen Sonderprovisionen. Um die Dauer der Planungs- und Genehmigungsverfahren von sowohl erneuerbaren als auch fossilen Energieprojekten zu senken, wurden maximale Prüfungszeiten für das Umweltprüfgesetz NEPA (National Environmental Policy Act) festgelegt. Die Prüfdauer von Energieprojekten mit geringem Einfluss auf die Umwelt darf fortan maximal ein Jahr betragen und der Bericht nur maximal 75 Seiten umfassen. Die Prüfdauer von Projekten mit signifikanten Auswirkungen darf maximal zwei Jahre betragen und der Bericht maximal 150 Seiten umfassen (300 bei komplexen Projekten). Bei Überschreitung der Maxima können Antragsteller Klage einreichen. Außerdem wird nur eine einzelne Behörde für die Umweltprüfung zuständig sein (sog. „Lead Agency“), auch wenn mehrere Behörden eine solche Überprüfung verlangen. Ferner wurden solche Projekte, die Speicherkapazitäten im Stromnetz schaffen als wichtige Infrastruktur klassifiziert und unterliegen somit künftig schnelleren und schlankeren Genehmigungsprozessen. Viele Demokraten verlangen zusätzlich Reformen bei der Genehmigung von Überlandleitungen, allerdings enthielt der Kompromissvorschlag lediglich die Anfertigung einer Studie zur Konnektivität der drei regionalen Stromnetze. Der Kongress sprach außerdem der finalen Zulassung der „Mountain Valley Pipeline“ zwischen Virginia und West-Virginia seine Unterstützung aus.
Erste Richtlinien zur Monetarisierung von IRA-Steuergutschriften
Das US-Finanzministerium hat die erste Implementierungsrichtlinie zu zwei neuen Instrumenten der Monetarisierung von Steuergutschriften des Inflation Reduction Act (IRA) vorgeschlagen. Beide Instrumente zielen darauf ab, den Kreis der Steuerzahlenden mit Anspruch auf die Gutschriften zu erweitern. Mit „Direct Pay“ können auch steuerbefreite Organisationen die Gutschriften beantragen und erhalten diese in voller Höhe ausbezahlt. Diese Option steht staatlichen und steuerbefreiten Einrichtungen für zwölf der Gutschriften zur Verfügung, während Unternehmen die Direktzahlung für drei Steuergutschriften nutzen können (Advanced Manufacturing Tax Credit 45X, Clean Hydrogen Tax Credit 45V, Carbon Capture and Sequestration Tax Credit 45Q). Das „Transferability“-Instrument ermöglicht es Unternehmen, die kein Direct Pay verwenden, eine der 11 Steuergutschriften für saubere Energie gegen Geldwert an eine dritte (nicht verbundene) Partei zu übertragen. Die Richtlinie legt dar, welche Organisationen für die zwei Monetarisierungsoptionen in Frage kommen. Die Richtlinie erklärt ebenfalls Verfahren und Zeitplan der Beantragung von Gutschriften sowie eine neue elektronische Vorabregistrierung für Steuerzahlende.
Zusätzlilch wurde die Implementierungsrichtlinie zum Bonus für den Bau von qualifizierten Projekten in Energiekommunen oder Kommunen mit niedrigem Einkommen überarbeitet. Die Überarbeitung der Richtlinie und der Karte wurden nötig, um technische Details zu klären und neue Arbeitslosenzahlen heranzuziehen. (pm)
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Laut des German American Business Outlook (GABO) ist der Fachkäftemangel die größte Herausforderung für deutsche Unternehmen in den USA. Die Delegation of German Industry and Comm erce (DGIC) bietet vom 20. bis 21. September einen Fly-In Workshop zum Thema Workforce Development with Policymakers in DC an. Das Programm bietet Ihnen die Gelegenheit, sich mit Entscheidungsträgern in Washington zu vernetzen. Mehr Informationen und den Link zur Anmeldung finden Sie hier. (srs)
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Informationen des Representative of German Industry and Trade (RGIT) in Washington, DC
Kontakt:
Tel: (001) 202-659-4777
Die Washington News berichten über aktuelle wirtschafts- und handelspolitische Entwicklungen
in den USA.
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DISCLAIMER
This material is distributed by the Representative of German Industry and Trade (RGIT) on behalf of the Federation of German Industries (BDI) and the Association of German Chambers of Commerce and Industry (DIHK). Additional information is available at the Department of Justice, Washington, DC.
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