Washington News
 Nr. 1 vom 13. Januar 2022
  • Diese Woche in Washington
  • USDA analysiert Auswirkungen von Vergeltungszöllen auf Ausfuhren
  • USA und Indien erzielen Einigung über Schweinefleischimporte
  • US-Chamber of Commerce lobt Innovationsfähigkeit von Unternehmen
  • NTIA bittet um Kommentare zu Breitbandinfrastrukturausgaben
  • GTAI: USA - Der unverzichtbare Markt
Diese Woche in Washington

Nach den Feiertagen hat die US-Regierung ihre Arbeit im neuen Jahr wieder aufgenommen. Allerdings bleibt die Zukunft des umfangreichen Sozial- und Klimapakets (Build Back Better) ungewiss, da den Demokraten Stimmen im Senat fehlen. Stattdessen beschäftigen sich das Weiße Haus und die Demokraten mit einer nationalen Wahlrechtsreform, die sie vor dem Dr. Martin Luther King, Jr.-Gedenktag am 17. Januar verabschieden möchten. Die geplante Abstimmung hat eine Debatte über die Abschaffung einer legislativen Verfahrenshürde (Filibuster) ausgelöst, die eine absolute Mehrheit von 60 Senatorenstimmen vorsieht, um einen Gesetzentwurf zur endgültigen Abstimmung zu bringen.
 
Die US-Inflationsrate ist im Dezember 2021 erneut angestiegen. Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums erreichte der Verbraucherpreisindex mit 7,0 Prozent den höchsten Stand seit 39 Jahren. Diese Zahl liegt über dem Inflationsziel der US-Notenbank von 2,0 Prozent.
 
Die Weltbank prognostiziert eine Konjunktureintrübung in ihrem aktuellen Bericht über globale Aussichten. Demnach sollte sich das globale Wirtschaftswachstum von 5,5 Prozent im vergangenen Jahr auf 4,1 Prozent im laufenden Jahr und auf 3,2 Prozent im kommenden Jahr verlangsamen. Besonders besorgniserregend seien der Ausbruch neuer Covid-Varianten, die hohe Inflation, anhaltende Lieferkettenengpässe, der Arbeitskräftemangel, das Auslaufen von staatlichen Ausgaben sowie Änderungen in der Geldpolitik. (ch)
USDA analysiert Auswirkungen von Vergeltungszöllen auf Ausfuhren

Im Jahr 2018 verhängten die USA die sogenannten Section-232-Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren sowie die Section-301-Strafzölle auf eine Vielzahl von Produkten aus China. Infolgedessen reagierten Handelspartner wie China, die EU, Indien, Kanada, Mexiko und die Türkei mit Vergeltungszöllen auf Einfuhren aus den USA, einschließlich Agrar- und Lebensmittelprodukten.
 
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) hat die Auswirkungen dieser Vergeltungszölle in einer neuen Studie analysiert. Von 2018 bis Ende 2019 gingen die US-Agrarexporte an die oben genannten Handelspartner um ungefähr 27 Milliarden US-Dollar zurück. Rund 95 Prozent der Agrarexportverluste entfielen auf China. Am stärksten litten die Agrarexporte aus den Bundesstaaten im Mittleren Westen wie Iowa, Illinois und Kansas. (ch)
USA und Indien erzielen Einigung über Schweinefleischimporte

Nach der Wiederaufnahme des US-indischen Handelsforums im November 2021 hat Indien der Einfuhr von US-Schweinefleischprodukten zugestimmt. US-Landwirtschaftsminister Tom Vilsack bezeichnete die Ankündigung als Ergebnis der fast zwei Jahrzehnte währenden Bemühungen, Zugang von US-Schweinefleisch zum indischen Markt zu erhalten.
 
Laut des Bueros der US-Handelsbeauftragten (USTR) waren die USA im Jahr 2020 der zweitgrößte Weltexporteur von Schweinefleischprodukten mit einem weltweiten Verkaufswert von 7,7 Milliarden Dollar. Der National Pork Producers Council lobte die Biden-Administration für die Sicherung des Marktzugangs zu Indien - eine der wichtigsten Handelsprioritäten des Verbandes. (kw)
US-Chamber of Commerce lobt Innovationsfähigkeit von Unternehmen

In ihrer ersten Rede zur US-Wirtschaftslage, der sogenannten State of American Business Address, lobte Suzanne Clark, President and CEO der US-Chamber of Commerce, die Innovationsfähigkeit von US-Unternehmen, besonders in Zeiten der Pandemie. Vor allem Kleinunternehmer würden immer wieder Wege und Mittel finden, sich neu zu erfinden, zeigten Resilienz und Anpassungsfähigkeit.
 
Kritische Worte fand Clark für die Arbeit der Federal Trade Commission (FTC). Mit ihrer Haltung gegen Fusionen und Akquisen würde sie kleinen und mittelständischen Unternehmen schaden. Außerdem rief sie die US-Regierung dazu auf, Unternehmen mehr Unterstützung zukommen zu lassen. Zur Lösung des Arbeitnehmermangels schlug Clark vor, die Zahl der legalen Einwanderer zu verdoppeln und berufstätige Eltern zu entlasten.
 
Nach ihrer Auftaktrede folgten Interviews mit Pfizer-Chef Albert Boula und der UPS-Chefin Carol Tomé, in denen sie das Vorgehen ihrer Unternehmen zur Unterstützung der Impfkampagne erläuterten. (srs) 
NTIA bittet um Kommentare zu Breitbandinfrastrukturausgaben

Die National Telecommunications and Information Administration (NTIA) des US-Wirtschaftsministeriums bittet um Kommentare zu den Programmen, die im Rahmen des vor kurzem verabschiedeten Infrastrukturgesetzes über 48 Milliarden US-Dollar in die Breitbandinfrastruktur investieren sollen. Der Schwerpunkt der Ausgaben liegt auf der Verbesserung der Breitbandanbindung von Gemeinden, die keinen Internetzugang haben oder sich diesen nicht leisten können.
 
Die NTIA fragt Industrievertreter, wie die Breitbandfinanzierung gut bezahlte Arbeitsplätze für die von der Pandemie am stärksten betroffenen Gruppen schaffen kann. Eine weitere Frage ist, wie sich die "Buy American"-Anforderungen des Infrastrukturgesetzes auf aktuelle Hausforderungen wie Lieferkettenstörungen und den Arbeitskräftemangel auswirken. Außerdem wurde Alan Davidson diese Woche als neuer Leiter der NTIA vom Senat bestätigt. Davidson blickt auf eine lange Karriere in der Digitalbranche zurück. Er war zuvor für die Mozilla Foundation, Google und im Wirtschaftsministerium unter der Obama-Administration tätig. (jm)
GTAI: USA - Der unverzichtbare Markt

Nach zwei Jahren Coronakrise steht die weltgrößte Volkswirtschaft besser da als andere Industrienationen. Von dieser Erholung können auch deutsche Firmen profitieren.

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Die Washington News berichten über aktuelle wirtschafts- und handelspolitische Entwicklungen
in den USA.
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This material is distributed by the Representative of German Industry and Trade (RGIT) on behalf of the Federation of German Industries (BDI) and the Association of German Chambers of Commerce and Industry (DIHK). Additional information is available at the Department of Justice, Washington, DC.