Washington News
 Nr. 3 vom 10. Februar 2022
  • Diese Woche in Washington
  • US-Handelsbilanzdefizit erreichte 2021 einen Rekordwert
  • Weißes Haus äußert sich zum gewerkschaftlichen Arbeitnehmerschutz
  • 9. Treffen des US-EU Energy Council zur Erörterung von Energiefragen 
  • GTAI: USA streben indopazifischen Wirtschaftsrahmen an
Diese Woche in Washington

Die Woche begann mit dem ersten offiziellen Besuch des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz im Weißen Haus. Mit klaren Worten unterstrich US-Präsident Joe Biden die guten Beziehungen zwischen beiden Ländern. Er wies die Behauptung zurück, Deutschlands wirtschaftliche Interessen in Russland überwögen Deutschlands Verlässlichkeit als Bündnispartner.
 
Gleichzeitig machte Präsident Biden deutlich, dass die Nord Stream 2-Pipeline nicht in Betrieb genommen werde, sollte Russland in die Ukraine einmarschieren. Bundeskanzler Scholz hat die Pipeline bei der öffentlichen Pressekonferenz und auch in Interviews mit US-Medien nicht erwähnt. Stattdessen versprach er, dass die USA und Deutschland bei Sanktionen komplett einvernehmlich agieren würden.
 
Unterdessen bestätigte der US-Senat die Nominierung von Dr. Amy Gutmann als nächste US-Botschafterin in Deutschland. Dr. Gutmann hob die tiefe persönliche Bedeutung ihrer neuen Stelle hervor, da ihr Vater in den 1930er Jahren vor dem Nazi-Regime geflohen war. Sie wird ihren Posten an der University of Pennsylvania aufgeben, wo sie in den vergangenen 17 Jahren den Posten der Präsidentin inne hatte. (ch)
US-Handelsbilanzdefizit erreichte 2021 einen Rekordwert

Nach Angaben des Bureau of Economic Analysis im US-Wirtschaftsministerium stieg das Handelsbilanzdefizit der USA im Jahr 2021 um 27 Prozent auf 859,1 Milliarden US$ (von 676,7 Milliarden US$ im Vorjahr). Die Warenausfuhren verzeichneten den höchsten Stand aller Zeiten (1,8 Billionen US$), was jedoch von einer Rekordzahl an Wareneinfuhren (2,9 Billionen US$) überschattet wurde. Infolgedessen hat das Bilanzdefizit im Warenhandel zum ersten Mal die 1-Billion-Dollar-Marke überschritten.
 
Hinsichtlich spezifischer Märkte verzeichneten die USA die größten Bilanzdefizite im Warenhandel mit China, Mexiko, Vietnam, Deutschland und Japan. Tatsächlich importierten die USA eine Rekordzahl von Waren aus Deutschland. Somit wuchs das Bilanzdefizit im Warenhandel mit Deutschland von 57,6 Milliarden US$ im Jahr 2020 auf 70,1 Milliarden US$ im Jahr 2021. (ch)
Weißes Haus äußert sich zum gewerkschaftlichen Arbeitnehmerschutz

Die Sonderkommission zum Arbeitnehmerschutz des Weißen Hauses ruft in einem Bericht mit 69 Empfehlungen zur Erneuerung der US-Gewerkschaftsbewegung auf. Darin enthalten sind Maßnahmen zur Unterstützung der Gewerkschaften innerhalb der US-Bundesbehörden und im Privatsektor. Der Bericht fordert die Biden Administration auf, als vorbildlicher Arbeitgeber die gewerkschaftlichen Organisierungsbemühungen von Bundesbediensteten und -auftragnehmern zu unterstützen.
 
Weiter wird empfohlen, gewerkschaftlich organisierte Firmen bei der Vergabe von Bundesaufträgen und Infrastrukturprojekten zu bevorzugen sowie bestehende Arbeitnehmerrechte konsequent durchzusetzen. Die AFL-CIO, der größte Gewerkschaftsverband in den USA, lobte den Bericht und seine Empfehlungen. Die Sonderkommission soll in sechs Monaten einen ergänzenden Bericht über die Umsetzung ihrer Empfehlungen vorlegen. (jm)
9. Treffen des US-EU Energy Council zur Erörterung von Energiefragen 

US-Außenminister Antony Blinken, US-Energieministerin Jennifer Granholm, EU‑Außenbeauftragter Josep Borrell und EU-Energiekommissarin Kadri Simson trafen sich in Washington zur Vertiefung der Zusammenarbeit bei der Erörterung strategischer Energiefragen. Die USA und die EU wollen sich für eine bessere Versorgung der globalen LNG-Märkte Europas bei Engpässen einsetzen. Außerdem soll die Ukraine stärker in den EU-Energiemarkt integriert werden.
 
Des Weiteren soll der Rat politische und technische Lösungen zur Erlangung der Klimaneutralität bis 2050 finden, einschließlich der Herstellung eines Messinstruments zur Analyse von Methanemissionen für Kohlenwasserstofflieferanten. Bilaterale und multilaterale Kooperationen sollen Normen und rechtliche Rahmenbedingungen schaffen, um Forschung und technologische Innovationen für die globalen Wasserstoffmärkte voranzutreiben. Zudem sollen durch multilaterale Initiativen wie Build Back Better World und Global Gateway weltweit klimaresistente Infrastrukturen und die Dekarbonisierung gefördert werden.
 
Der Rat ist das führende Forum für die transatlantische Koordinierung in strategischen Energiefragen. Vergangenen Januar hatten Präsident Biden und EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen angekündigt, die Zusammenarbeit zwischen den USA und der EU im Bereich der Energiesicherheit zu vertiefen. (kw)
GTAI: USA streben indopazifischen Wirtschaftsrahmen an

Mit dem Indo-Pacific Economic Framework kündigte das Weiße Haus im Oktober 2021 eine neue Kooperationsoffensive an. Nun wurden weitere Details bekannt.en. Gefragt sind die Bereiche Klimaschutz, Luft-, Boden- und Wasserreinhaltung.

Den vollständigen Beitrag von Germany Trade and Invest (GTAI) finden Sie nach kostenloser Registrierung hier.
Informationen des Representative of German Industry and Trade (RGIT) in Washington, DC

Kontakt:
Tel: (001) 202-659-4777


Die Washington News berichten über aktuelle wirtschafts- und handelspolitische Entwicklungen
in den USA.
DISCLAIMER

This material is distributed by the Representative of German Industry and Trade (RGIT) on behalf of the Federation of German Industries (BDI) and the Association of German Chambers of Commerce and Industry (DIHK). Additional information is available at the Department of Justice, Washington, DC.