Washington News
 Nr. 3 vom 18. Februar 2021
  • Diese Woche in Washington
  • USTR wird Zölle im Airbus-Fall beibehalten
  • Bestätigungsanhörung der designierten USTR ist festgelegt
  • China-Politik wieder im Fokus
  • Die erste Digitalsteuer tritt in den USA in Kraft
  • US-Klimapolitik entwickelt sich weiter
  • Die US-Nachfrage nach IT-Sicherheitstechnologie steigt enorm
Diese Woche in Washington

Das zweite Amtsenthebungsverfahren gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wurde am 13. Februar im Senat abgeschlossen. Mit einer Mehrheit von 57 zu 43 Stimmen haben alle Demokraten und sieben Republikaner dafür gestimmt, Trump für schuldig zu erklären. Jedoch verfehlte der Senat die für eine Verurteilung erforderliche Zweidrittelmehrheit von 67 Stimmen. Trotz des Freispruchs kündigte die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi (D-CA) die Gründung einer unabhängigen Kommission an, die die Fakten und Ursachen des Angriffs auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 untersuchen soll. 

Präsident Joe Biden reiste am 16. Februar zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt nach Milwaukee, Wisconsin, wo er in einem „Townhall“-Format direkt mit US-Bürgern gesprochen hat. Biden zufolge werde die Umsetzung seines vorgeschlagenen Coronavirus-Rettungspakets das Wirtschaftswachstum des Landes sicherstellen. Somit könnten in diesem Jahr 7 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden. Am nächsten Tag traf sich Biden mit Vertretern der Gewerkschaften. Er bekräftigte seine Unterstützung für weitere Investitionen in den Bereichen Infrastruktur, Forschung und Entwicklung, verarbeitendes Gewerbe und erneuerbare Energien sowie für den Ausbau von Ausbildungsprogrammen. Obwohl sich Biden diese Woche hauptsächlich auf innenpolitische Themen fokussierte, sind die ersten internationalen Auftritte für den 19. Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz und einem virtuellen G7-Treffen geplant. (ch) 
USTR wird Zölle im Airbus-Fall beibehalten

Seit Oktober 2019 erheben die USA Vergeltungszölle auf eine Vielzahl von importierten Waren aus der EU. Die WTO hat diese Maßnahmen aufgrund der rechtswidrigen Subventionen für den Flugzeughersteller Airbus zugelassen. Gemäß US-Recht darf der US-Handelsbeauftragte (USTR) alle von der WTO genehmigten Vergeltungszölle regelmäßig überarbeiten. Die nächste Runde dieses sogenannten „Karussell“-Verfahrens hätte im Februar 2021 stattfinden sollen. Jedoch gab der USTR bekannt, dass zu diesem Zeitpunkt keine Änderungen notwendig seien. Daher bleiben sowohl die Liste der betroffenen Waren als auch die entsprechenden Zollsätze unverändert. (ch) 
Bestätigungsanhörung der designierten USTR ist festgelegt

Laut einer Pressemitteilung wird die Bestätigungsanhörung für die designierte US-Handelsbeauftragte (USTR) Katherine Tai am 25. Februar um 10:00 Uhr Washingtoner Zeit vor dem Finanzausschuss des Senats stattfinden. Im Laufe der Anhörung wird Tai ein kurzes Einleitungsstatement halten und Fragen von den Ausschussmitgliedern zu mehreren handelsbezogenen Themen beantworten. Die Anhörung kann unter diesem Link live verfolgt werden. (ch)
China-Politik wieder im Fokus

In seinem ersten Telefonat mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping sprach US-Präsident Joe Biden Chinas unlautere Wirtschaftspraktiken und Menschenrechtsverletzungen an. Gleichzeitig bekannte er sich aber, wenn dem Interesse der USA und deren Verbündeten dienlich, zu einer ergebnisorientierten Zusammenarbeit. Danach gab Biden Chinas hohe Investitionen im Verkehrssektor als Grund dafür an, warum die US-Infrastruktur stärker unterstützt werden sollte. Biden traf sich zudem mit dem US-Verkehrsminister und Senatoren aus dem Environment and Public Works Committee, um legislative Initiativen im Infrastrukturbereich zu besprechen. Schließlich besuchte Biden das Pentagon, wo er die China Task Force des US-Verteidigungsministeriums auf den Weg brachte. Die 15-köpfige Gruppe soll verteidigungs- und technologiestrategische Fragen untersuchen, bevor sie dem Verteidigungsminister innerhalb von vier Monaten ihre Prioritäten vorstellt. (kw)  
Die erste Digitalsteuer tritt in den USA in Kraft

Maryland ist der erste US-Bundesstaat, der eine Digitalsteuer eingeführt hat. Dieses Gesetz sieht einen Steuersatz von bis zu 10% für Online-Werbeeinnahmen in Maryland vor. Ferner soll die Digitalsteuer nur für große Technologieunternehmen gelten, die jährlich über 100 Millionen US$ aus dem Verkauf von digitaler Werbung erzielen. Nach Schätzungen könnte die Digitalsteuer im ersten Jahr nach der Implementierung 250 Millionen US$ generieren. Jedoch werden Klagen erwartet. Es ist juristisch fraglich, ob das Gesetz verfassungsgemäß ist und einem Bundesgesetz widerspricht, das die Erhebung diskriminierender Steuern auf den E-Commerce durch Bundesstaaten und lokale Gemeinden verbietet. (ch) 
US-Klimapolitik entwickelt sich weiter

Die Biden-Administration hat am 11. Februar eine Initiative im Bereich Klimatechnologie zur Innovationsförderung sowie eine ressortübergreifende Climate Innovation Working Group zur Stärkung erneuerbarer Energietechnologien und Bekämpfung des Klimawandels angekündigt. Wichtige Bereiche für die Arbeitsgruppe sind u.a. Nullemissionsfahrzeuge, Energiespeicherung und kohlenstofffreier Wasserstoff. Die Gruppe soll sich auch mit der Forschung zur Stärkung des verarbeitenden Gewerbes in den USA und dem Bereich Lieferketten für erneuerbare Energien beschäftigen. Im Rahmen der Initiative wird das US-Energieministerium (DOE) 100 Millionen US$ an R&D-Fördergeld für kohlenstoffarme Energietechnologien bereitstellen

Präsident Biden plant zudem, David Turk als Deputy Secretary of Energy zu nominieren. Turk, derzeit Deputy Executive Director der Internationalen Energieagentur (IEA), hat sich dort insbesondere mit dem Übergang zu erneuerbaren Energien in mehreren Ländern beschäftigt. Seine Nominierung erfordert die Bestätigung des US-Senats. (kw) 
Die US-Nachfrage nach IT-Sicherheitstechnologie steigt enorm

Marktinformation von Germany Trade and Invest (GTAI)

US-Unternehmen investieren zur Pandemiezeit massiv in die Digitalisierung. Auch Cyberattacken nehmen daher zu. Nun stehen Cybersicherheitsfirmen selbst im Fokus der Angreifer.

Den vollständigen Beitrag finden Sie kostenfrei hier. (gtai)
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