Washington News
 Nr. 5 vom 10. März 2022
  • Diese Woche in Washington
  • Weißes Haus verkündet strengere "Buy American"-Regeln
  • USTR: US-Handelsagenda 2022 stellt Arbeitnehmer in den Fokus  
  • Biden-Administration konzentriert sich auf grüne Transportmittel
  • GTAI: US-Sanktionen gegenüber Russland
Diese Woche in Washington

Als Reaktion auf den Angriffskrieg in der Ukraine übt das Weiße Haus weiterhin Druck auf Russland aus. US-Präsident Joe Biden verhängte ein Einfuhrverbot für russisches Öl, Flüssigerdgas und Kohle. Die Entscheidung trat umgehend in Kraft, allerdings gilt eine Abwicklungsperiode von 45 Tagen für bereits unterzeichnete Lieferverträge. Neue US-Investitionen in den russischen Energiesektor sind ebenfalls verboten. Biden räumte ein, dass US-Familien das Einfuhrverbot an den Tankstellen direkt zu spüren bekämen. Laut der American Automobile Association (AAA) habe der nationale Durchschnittspreis für eine Gallone Benzin (3,78 Liter) mit über vier US-Dollar den höchsten Stand seit Juli 2008 erreicht.

Im Kongress einigten sich Gesetzgeber beider Parteien auf den Bundeshaushalt für den Rest des laufenden Geschäftsjahres. Seit Oktober 2021 wurde die US-Bundesregierung lediglich mit einem vorläufigen Haushalt finanziert. Das Paket beläuft sich auf insgesamt 1,5 Billionen US-Dollar, davon gehen rund 13,6 Milliarden US-Dollar für Sicherheit und humanitäre Hilfe an die Ukraine. Das Repräsentantenhaus hat dem Haushalt bereits zugestimmt und die Abstimmung im Senat soll in Kürze stattfinden.
Die Inflation steigt in den USA weiter an. Nach Angaben des US Bureau of Labor Statistics lag der Verbraucherpreisindex im Februar 2022 bei einer Jahresrate von 7,9 Prozent, der höchste Wert seit Januar 1982. Der Anstieg sei hauptsächlich auf höhere Preise für Benzin, Unterkunft und Lebensmittel zurückzuführen. (ch)
Weißes Haus verkündet strengere "Buy American"-Regeln

Die Biden-Administration hat eine neue Regelung bezüglich der Buy-American-Anforderungen im Bundesbeschaffungswesen veröffentlicht. So soll der Mindestwert für den Inlandsanteil ab dem 25. Oktober dieses Jahres von 55 auf 60 Prozent, im Jahr 2024 auf 65 Prozent und im Jahr 2029 auf 75 Prozent angehoben werden. Verträge, die sich über diesen Zeitraum erstrecken, könnten dank einer sogenannten Fallback-Regelung von den Erhöhungen ausgenommen werden, wenn sie sich auf Produkte beziehen, die im Inland nur schwer verfügbar oder unerschwinglich teuer sind.

Für kritische Komponenten und Lieferketten sollen Produkte aus dem Inland bevorzugt werden, auch trotz höherer Preise. Weiterhin gelten die Ausnahmeregelungen bezüglich der Anforderungen an den Inlandsanteil im Rahmen bestehender Handelsabkommen und des Übereinkommens zum öffentlichen Beschaffungswesen der WTO. (jm)
USTR: US-Handelsagenda 2022 stellt Arbeitnehmer in den Fokus  

Das Büro der US-Handelsbeauftragten (USTR) hat die handelspolitische Agenda für das Jahr 2022 veröffentlicht. Diese orientiert sich an der arbeitnehmerzentrierten Handelspolitik der Biden-Administration. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen zur Durchsetzung von Regeln bestehender Handelsabkommen und Bemühungen zur weltweiten Verbesserung der Standards für Arbeitnehmer. Weitere Prioritäten sind die Neugestaltung der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China und die Zusammenarbeit mit Handelspartnern und multilateralen Institutionen.

Den gemeinsamen Handels- und Technologierat der USA und der EU (TTC) bezeichnete die US-Handelsbeauftragte als ein Forum, das sich mit der Herausforderung durch Nichtmarktwirtschaften befasst und bei technologischen Standards zusammenarbeiten sollte. Des Weiteren plant die USTR eine wirtschaftliche Vereinbarung mit indopazifischen Handelspartnern im Rahmen des Indo-Pacific Economic Framework, das Nachhaltigkeitsstandards, digitale Zusammenarbeit, hohe Arbeitsstandards und wettbewerbspolitische Bestimmungen umfasst. (jm)
Biden-Administration konzentriert sich auf grüne Transportmittel

Das Weiße Haus stellte diese Woche mehrere Initiativen zum Wechsel zu emissionsarmen oder freien Fahrzeugen vor. Im Rahmen des „Clean Trucks“-Programms hat die US-Umweltschutzbehörde (EPA) neue Standards zur Senkung der Luftverschmutzung vorgeschlagen. Die Regelung würde die Stickoxidemissionen (NOx) von schweren Nutzfahrzeugen reduzieren und strengere Treibhausgasstandards für bestimmte Kategorien solcher Fahrzeuge festlegen. Interessierte werden gebeten, vor Verabschiedung der Regelung schriftliche Stellungnahmen einzureichen.
 
Außerdem kündigte die Biden-Administration neue Investitionen an. Die EPA würde 17 Millionen US-Dollar zur Förderung von emissionsarmen oder -freien Schulbussen vergeben, insbesondere an unterversorgte Gemeinden. Ferner würde das US-Verkehrsministerium (DOT) ungefähr 1,5 Milliarden US-Dollar für die Modernisierung von Linienbussen und deren Einrichtungen bereitstellen. Gleichzeitig plant das DOT, die Finanzierung für „Clean-Port“-Projekte auszubauen, wie zum Beispiel der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Häfen. (ch)
GTAI: US-Sanktionen gegenüber Russland

Das US-Exportkontroll- und Sanktionsrecht sieht in weiten Teilen einen extraterritorialen Geltungsanspruch vor. Das kann auch für in Deutschland belegene Unternehmen relevant sein.

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in den USA.
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