Washington News
Nr. 8 vom 29. April 2021
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- Diese Woche in Washington
- US-Kongress berät Umgang mit Handelspartner China
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US-Klimagipfel: USA beanspruchen Führungsrolle in Klimapolitik
- Executive Order zu Mindestlohn und Gewerkschaften
- Census 2020: US-Bevölkerung wächst weiterhin
- Maskentragen für vollständig Geimpfte optional
- GTAI: Konjunkturhoch in den USA hilft deutscher Exportwirtschaft
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Diese Woche in Washington
Fast 100 Tage nach Beginn seiner Amtszeit hat US-Präsident Joe Biden seine erste offizielle Ansprache vor beiden Kammern des US-Kongresses gehalten. Biden konzentrierte sich dabei nicht nur auf innenpolitische Themen wie soziale Gerechtigkeit, Einwanderung, Waffengewalt und Wahlrecht, sondern betonte auch die Notwendigkeit, dass die USA in der globalen Wirtschaft wettbewerbsfähiger werden müssen. Um diesen Wettbewerb, insbesondere mit China, zu gewinnen, forderte er den Kongress auf, seinen kürzlich vorgeschlagenen zwei Billionen US-Dollar umfassenden American Jobs Plan und seinen 1,8 Billionen US-Dollar umfassenden American Families Plan zu verabschieden.
Diese Pläne würden der öffentlichen Infrastruktur, erneuerbaren Energien, Technologie, Bildung, Gesundheit und Familien zugutekommen sowie Millionen gut bezahlter Arbeitsplätze schaffen, insbesondere im Bereich der sauberen Energie.
Eine verstärkte Anwendung der Buy-American-Gesetze würde auch die inländische Produktion von Gütern fördern, die für eine moderne Infrastruktur benötigt werden, wie zum Beispiel Windturbinen und Batterien für Elektroautos. Steuererhöhungen für Wohlhabende sollen die Pläne finanzieren.
In einer Anhörung vor dem Unterschuss im Senat für Mittelbewilligungen Handel, Recht und Wissenschaft hat sich die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai für den Schutz von US‑Schlüsselindustrien eingesetzt. Als Beispiel nannte sie US-Hersteller von Solarzellen, die aufgrund unfairer Handelspraktiken dezimiert worden seien. Derzeit würden aufgrund der chinesischen Stahl-Überkapazität die einheimischen Preise in den USA gedrückt. Des Weiteren beabsichtige sie den Airbus-Boeing-Streit schnellstm öglich beizulegen.
US-Wirtschaftsministerin Gina Raimondo führt derzeit im Rahmen des virtuell stattfindenden G7‑Ministertreffens für Digitales und Technologie die US-Delegation an. Laut Ministerium setzt sich Raimondo hier für den freien Datenfluss, globale Standards und eine Diversifikation der 5G-Anbieter ein. Ferner beabsichtigt sie, die Technologieführerschaft der USA im Inland und international zu positionieren. (cs)
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US-Kongress berät Umgang mit Handelspartner China
Der Finanzausschuss des US-Senats beriet in einer Anhörung darüber, wie die USA in Zukunft ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China verstärken können. Anwesende Experten berichteten, dass viele US-Firmen bei Verhandlungen mit China die Wahrnehmung haben, zur Selbstzensur gedrängt zu werden.
Des Weiteren kritisierten sie die Abhängigkeit von China in diversen Schlüsselindustrien und die Auswirkungen der Section-301-Strafzölle auf amerikanische Kleinbetriebe. Senator Mike Crapo (R-ID) sprach sich für einen zurückhaltenden Umgang mit Strafzöllen insbesondere auf Konsumgüter aus, die Familien mit niedrigem bis mittlerem Einkommen nutzen.
Zum Erhalt der amerikanischen Führung in den Bereichen Wissenschaft und technologischer Innovation wurde ein neuer Gesetzentwurf, der Endless Frontier Act, beim Kongress eingereicht. Mit Zuspruch von beiden Parteien und Fördergeldern in Höhe von etwa 100 Milliarden Dollar soll das Gesetz die Forschung in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Quantencomputern, Biotechnologie und der Energiespeicherung unterstützen.
Weitere 10 Milliarden Dollar sollen an regionale Technologie- und Innovationszentren fließen. Außerdem sieht der Endless Frontier Act die Einführung eines Programmes zur Förderung der Resilienz von Lieferketten und der Entwicklung einer nationalen Wettbewerbsstrategie vor. (jm)
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US-Klimagipfel: USA beanspruchen Führungsrolle in Klimapolitik
Präsident Joe Biden lud 40 Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter internationaler Organisationen und Unternehmen zu einem zweitägigen virtuellen Gipfel ein. Auf der Agenda standen unter anderem die Bekräftigung der amerikanischen Führungsrolle in der Welt‑Klimapolitik und Wege zur Bekämpfung des Klimawandels.
Unter anderem versprach Biden die CO2‑Emissionen bis 2030 zu halbieren und als Beitrag der USA zum Pariser Klimaabkommen unter das Niveau von 2005 zu senken.
Außerdem wurde ein internationaler Klimafinanzierungsplan aufgestellt, um Entwicklungs-länder bei der Emissionsreduzierung zu unterstützen und den Export grüner Energie aus den USA zu fördern. Präsident Biden und US-Handelsbeauftragte Katherine Tai unter-strichen vor allem die wirtschaftlichen Vorteile von Klimaschutzmaßnahmen, insbesondere bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Das Verkehrsministerium und das Ministerium für Energie kündigten an, das Verbot selbstständiger Regelungen auf staatlicher Ebene von Abgasgrenzwerten zurück-zuziehen. Die von Präsident Trump erlassene Vorschrift hinderte vor allem Kalifornien daran, striktere Standards als die Bundesanforderungen einzuführen. (kw)
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Executive Order zu Mindestlohn und Gewerkschaften
Vertragspartner von US-Behörden sollen ihren Mitarbeitern in Zukunft einen Mindestlohn von 15 Dollar zahlen, so die neueste Exekutivanordnung von Präsident Biden. Ab dem 30. Maerz kommenden Jahres soll diese Regelung in alle neuen Vertragsausschreibungen und Verträgen integriert sein.
Im Rahmen einer weiteren Verordnung richtet Biden eine behördenübergreifende Arbeitsgruppe zur Beihilfe und Förderung gewerkschaftlicher Organisation ein. Unter anderem soll so die Expansion von Gewerkschaften im gesamten Land unterstützt werden. (kw)
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Census 2020: US-Bevölkerung wächst weiterhin
Nach de n ersten Ergebnissen der jüngsten Volkszählung von 2020, dem sogenannten Census, wuchs die US-Bevölkerung in den vergangenen zehn Jahren um 7,4 Prozent von 309 auf 331 Millionen Einwohner. Die Bevölkerungsanzahl im Süden wuchs mit 10,2 Prozent am schnellsten, insbesondere im Vergleich zum Nordosten (4,1%) und dem Mittleren Westen (3,1%).
Der Census beeinflusst die Verteilung der insgesamt 435 Sitze im US-Repräsentan-tenhaus. Aufgrund des Bevölkerungswachstums erhält der Bundesstaat Texas zwei zusätzliche Sitze und Colorado, Florida, Montana, North Carolina und Oregon jeweils einen. Kalifornien, Illinois, Michigan, New York, Ohio, Pennsylvania und West Virginia verlieren jeweils einen Sitz.
Die Neuverteilung greift ab der kommenden Sitzung des Kongresses, die nach den Zwischenwahlen im Januar 2023 beginnt.
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Maskentragen für vollständig Geimpfte optional
Die US Centers for Disease Control and Prevention (CDC) haben am Dienstag neue Richtlinien für die Verwendung von Masken im Freien für gegen Corona geimpfte Personen herausgegeben.
Demnach können vollständig geimpfte Menschen bei kleinen Zusammenkünften im Freien oder beim Essen im Freien mit Freunden aus mehreren Haushalten die Maske ablegen. Die Behörden weisen ungeimpfte Personen darauf hin, dass sie bei solchen Zusammenkünften weiterhin eine Maske tragen müssen. (cs)
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GTAI: Konjunkturhoch in den USA hilft deutscher Exportwirtschaft
Das Bruttoinlandsprodukt soll 2021 um bis zu 7 Prozent wachsen, getragen von Konsum, Industrie und Teilen der Dienstleistungen. Das Vorkrisenniveau würde so im 2. Quartal erreicht.
Den vollständigen Beitrag finden Sie nach kostenloser Registrierung hier. (gtai)
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Informationen des Representative of German Industry and Trade (RGIT) in Washington, DC
Kontakt:
Tel: (001) 202-659-4777
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Die Washington News berichten über aktuelle wirtschafts- und handelspolitische Entwicklungen
in den USA.
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