Inside Higher Education befasst sich mit dem Beispiel der University of Pittsburgh. Dort begegne man den immer lauter werdenden Forderungen nach einer kostenlosen bzw. stark kostenreduzierten Bachelor-Ausbildung dadurch, dass man auf die vom Bund in Form von Pell Grants an Studierende aus einkommensschwächeren Familien gezahlten Stipendien bedarfsabhängig und „dollar for dollar” noch entsprechende Mittel aus der Hochschulkasse drauflege. Ziel der Aufstockung sei es, die Studierenden von einem sog. tipping point” fernzuhalten, dem Punkt, an dem der nicht durch Studienförderung abgedeckte Teil der Studienkosten Studierende und ihre Familien zur Einsicht bringen könnte, ein Studium an der University of Pittsburgh lohne sich nicht bzw. für den jeweiligen Fehlbetrag könne man auch an einer noch besseren Hochschule studieren.
Zur Identifikation von Fehlbetrag und entsprechendem „tipping point” habe Ann Cudd als neuer Provost im vergangenen Herbst einige Datenquellen analysieren lassen, darunter Zahlen des National Center for Education Statistics (NCES) und der State Higher Education Executive Officers Association (SHEEO). Letztere hätten ihr die vielleicht noch dunkle Vermutung bestätigt, dass Pennsylvania in der nationalen Rangliste der bundesstaatlichen Ausgaben pro Studierendem Zweiter ist, leider von unten, und dass entsprechend der erwartete Deckungsbeitrag der Studierenden zu den Studienkosten in der diesbezüglichen Rangliste landesweit den dritten Platz belegt, diesmal von oben. Laut NCES-Zahlen bedeute dies Studienkosten (Studiengebühren, Unterkunft, Verpflegung, Lehrmittel und andere Ausgaben) an der Hochschule für Landeskinder von über $33.000 pro Jahr, wenn man „on campus” lebe, gut $34.000, wenn man „off campus”, aber nicht mit der Familie lebe, und über $22.000, wenn man bei der Familie wohnen bliebe.
Wenn man davon die verschiedenen nach Title IV des Higher Education Act erhältlichen Studienförderungen des Bundes abziehe, komme man bei Familieneinkommen bis $30.000 im Jahr immerhin noch auf einen „Net Price” von knapp $21.000, etwas leicht über dem nach Datenanalyse auf $20.000 für den Main Campus und $15.000 für die anderen vier Standorte der Hochschule bezifferten „tipping point” läge, bei höheren Einkommensgruppen entsprechend deutlicher darüber. Um mögliche Studierende davon zu überzeugen, dass ein Studium an der University of Pittsburgh gleichermaßen erschwinglich und lohnend sei, habe man das Pitt Success Pell Match Program mit dem Ziel aufgelegt, im Rahmen der beschränkten finanziellen Möglichkeiten der Hochschule Studierende und ihre Familien möglichst präzise vom „tipping point” fernzuhalten. Ann Cudd wird dazu mit den Worten zitiert: „We really wanted to try to do something innovative and targeted, because we knew we couldn’t get to that wonderful zero point [for unmet need].” Das hätte die Hochschule pro Jahr $187 Mio. gekostet und damit deutlich mehr, als sie sich derzeit leisten könne.
Immerhin plane man aber derzeit mit Ausgaben von mehr als $25 Mio. pro Jahr für das Programm und erreiche üver 5.000 Studierende an einer Hochschule mit derzeit 24.500 Undergraduates. Gemessen an den schlechten Rahmenbedingungen in Pennsylvania sei dies nach Einschätzung der Direktorin für Hochschulpolitik am Education Trust, Tiffany Jones, sehr beeindruckend. Es heißt: „The Pitt Success program gets a few things right over programs at other institutions, Jones said. First, it helps students pay for bachelor’s degrees, not just two-year degrees, increasing their earning potential. It also provides funding beyond tuition, so a student can use the Pell Grant match for expenses like housing and books.”

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