Im US-amerikanischen Hochschulmarketing haben über akademische Rankings hinaus auch Rankings der allgemeineren Kategorie „Student Experience” (etwa: „Best Party School, based on student reviews and nightlife statistics”) große Bedeutung. Die Hochschul-Reputationen werden zudem in steigendem Maße von sozialen Medien bestimmt und entsprechen wichtig wird es im Hochschulmarketing, auch hier Einfluss nehmen zu können.
Ein Beitrag auf Inside Higher Education stellt die Frage, ob es bei der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und den Meinungsführern auf sozialen Medien möglicherweise Grenzen zu beachten gäbe. An einer Zusammenarbeit führe derzeit allerdings kein Weg vorbei, denn: „When teenagers are looking for information about what it’s really like to go to a college, they rarely consult college brochures or university websites. Instead, they just turn to social media.”
Der Beitrag nennt zur Illustration eines möglichen Dilemmas das Beispiel von Olivia Jade Giannulli, deren Video-Tour durch das Studentenwohnheim auf der einen Seite 1,6 Mio. mal gesehen worden sei, die aber auf der anderen Seite ihre Zulassung zum Studium an der University of Southern California (USC) den Schmiergeldzahlungen ihrer Mutter, der Schauspielerin Lori Loughlin, zu verdanken gehabt hätte und die darum mittlerweile nicht mehr an der USC sei.
Es sei für die Hochschulen geradezu verlockend, sich einfach diejenigen Studierenden mit größeren Jünger-Zahlen rauszupicken und über sie die Inhalte der Einrichtungen zu vermitteln. Allerdings seien Influencer nicht so ohne weiteres bereit, als Sprachrohr zu dienen. Geld würde vielleicht helfen, doch zu viel Geld sähe vermutlich nicht gut aus. Es heißt: „Uncertainty about how much institutions should pay students, if at all, has caused some trepidation. There are also questions about how best to disclose the relationship between institution and student, and how much institutions should control what students say.”
Trotz aller Fragen ginge die Entwicklung langsam aber deutlich in Richtung einer Zusammenarbeit mit Influencern, so etwa an Temple University in Philadelphia: „At Temple, campus influencers are approached by the communications team to ask if they might be interested in creating content for the university’s YouTube channel. The university also organizes student ‘takeovers’ on Instagram and Snapchat, where students take control of the channel for a day. Paid student positions have been created for student video bloggers, who typically work for a semester at a time (...) Students in these roles have created videos about studying abroad, given tours of their favorite spots on campus and answered questions such as ‘what’s in my book bag’ and ‘how to survive finals week’. Most of the videos have thousands of views.”

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