Zwischen dem sog. „Sticker Price” eines Hochschulbesuchs in den USA und den dann tatsächlich entstehenden Kosten (Net Price) stehen verschiedene Berechnungen zur Ermittlung der Höhe von Studienbeihilfen. Im Hinblick auf die aus Bundesmitteln finanzierten Beihilfen spielt dabei die „Free Application for Federal Student Aid (FAFSA)” eine zentrale Rolle, mit der unter anderem auch festgelegt wird, wie hoch jeweils die „Expected Family Contribution (E.F.C.)”, also der gemessen an den jeweils finanziellen Möglichkeiten der Familie erwartetbare Deckungsbeitrag zu den Studienkosten ist.
Die New York Times befasst sich vor dem Hintergrund einer Anfang Oktober erschienenen, aktualisierten FAFSA mit dem Problem, dass die Berechnung aus verschiedenen Gründen in vielen Fällen zu verzerrten Bemessungen führe und damit dazu, ein Studium an einer der rund 400 (meist privaten) Hochschulen unerschwinglich zu machen, die die E.F.C. als Berechnungsgrundlage der Bedürftigkeit nutzten. Es heißt: „Colleges use the E.F.C. to determine a student’s financial need – the difference between the college’s cost of attendance and the family’s expected contribution. Then, schools come up with a financial aid package.”
Dabei gäbe es zweierlei Probleme. Zum einen seien die Berechnungen der FAFSA vor allem für die Familien wirklichkeitsfremd, die in urbanen Verdichtungsräumen mit entsprechend hohen Wohnkosten lebten. So würden etwa die Lebenshaltungskosten einer vierköpfigen Familie einschließlich der Wohnkosten mit $30.000 pro Jahr für viele Familien ebenso deutlich unterschätzt, wie die tatsächlichen Kosten eines Hochschulbesuchs, die wohl für alle Familien deutlich über Tuition, Room and Board hinausgingen. Justin Draeger, der Präsident der National Association of Student Financial Aid Administrators, wird dazu mit den Worten zitiert: „For a long time, there has been this growing chasm between the need-analysis formula and accurately reflecting a student and their family’s ability to pay for college.”
Zum anderen würden die allermeisten privaten Hochschulen die FAFSA-Berechnungen vor allem auch als ein Werkzeug benutzen, erstens eine Rangfolge der Bedürftigkeit innerhalb der Bewerberkohorten zu erstellen und zweitens dann einen deutlich höheren Deckungsbeitrag zu erwarten, als die errechnete E.F.C. vorsehe. Im Falle der im Beitrag als Beispiel beschriebenen Familie habe dies zu folgender Situation geführt: „If we were paying our expected family contribution, we would be thrilled. But we are paying twice our expected family contribution, so it means absolutely 100 percent nothing.”

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