Gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Gallup führt Inside Higher Education regelmäßige Umfragen in der US-amerikanischen Hochschullandschaft durch und hatte Anfang Januar Präsidenten von Universitäten und Colleges mit Fragebögen angeschrieben. Aus den 746 eingegangenen Antworten ist nun die Neuausgabe des „Survey of College and University Presidents” zusammengestellt und veröffentlicht worden. Er zeichnet ein sehr zuversichtliches Stimmungsbild von vor der Coronavirus-Pandemie. In einem begleitenden Beitrag heißt es: „A record-high 69 percent of all college leaders agreeing that their institution will be financially stable over five years, up from 66 percent last year, and 57 percent saying the same over a 10-year period, the same as in 2019. Most presidents also largely play down the possibility that their institutions could merge or close, with the vast majority (84 percent) saying they’ve not seriously discussed mergers with their senior campus colleagues and 85 percent saying they don't believe their college should merge with another within five years.”

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Unter den Highlights der Umfrageergebnisse ragt auch heraus, dass fast zwei Drittel der Hochschulleitungen ihre jeweilige Einrichtung besser auf eine ökonomische Krise vorbereitet sähen, als es noch 2008 der Fall gewesen sei. Dennoch fürchte man sich mehrheitlich vor der nächsten Krise, vor allem weil eine Änderung des Geschäftsmodell drohen könne. Hier sei allerdings Einsicht und Änderungsbereitschaft in den Gremien von Hochschulen ungleich verteilt: „Presidents believe senior administrators and trustees understand the challenges their institution faces and the need to adapt. But by a 2-1 margin, they disagree rather than agree that faculty members do.“
Eine bemerkenswerte Kluft finde sich zwischen Leitungen privater und öffentlich finanzierter Hochschulen hinsichtlich der Frage, ob Kinder von Ehemaligen bei der Zulassung zu selektiven Colleges bevorzugt (legacy admission) werden dürften oder nicht. Fast die Hälfte der Befragten meine, dies sei für private Hochschulen durchaus angemessen, etwas mehr als die Hälfte meine, für öffentlich finanzierte Hochschulen sei dies nicht angemessen.
Ähnlich verschieden sei die Haltung zur Frage, wer die Kosten für einen Hochschulbesuch zu tragen habe. Hier heißt es: „Majorities of college leaders oppose the idea of free public college and canceling student debt. Community college presidents are much more likely to support those proposals than executives of other types of institutions.“
Insgesamt sei das Stimmungsbild im Hinblick auf die gesamtpolitische Lage deutlich trüber als im Hinblick auf die ökonomische Entwicklung. Fast 70% würden mit Sorge auf die vor allem unter Republikanern wachsende Skepsis gegenüber Hochschulen insgesamt blicken. Es gäbe aber auch die „thirteen percent [who] agree that Republican doubts about higher education are justified.“

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